Der berühmte Ausspruch „think global act local“ hat bereits einige Jahre auf seinem Buckel. Er kam auf, als das Internet in den 2000er-Jahren langsam den Kinderschuhen entwachsen ist. Gemeint war damit, zwar einerseits stets die Möglichkeiten des weltweiten Handels im Auge zu behalten, andererseits dabei aber vor allem die Ressourcen aus der unmittelbaren Umgebung zu verwenden.
Auch große Unternehmen denken lokal
Vor allem international bekannte Marken und Global Player legen großen Wert auf ihre Markenbekanntheit. Deshalb ist es ihnen wichtig, ihren Außenauftritt so einheitlich wie möglich zu gestalten. Das bedeutet jedoch nicht, dass deshalb auf lokale Gegebenheiten keine Rücksicht genommen werden sollte.
Auch bei einem Großunternehmen wie McDonalds hat schließlich jedes Land seine dezentrale Eigenverantwortlichkeit. Entsprechend sieht das Menü nicht in allen Ländern dieser Erde gleich aus, sondern nimmt Rücksicht auf die regionalen Gegebenheiten.
Das gleiche gilt beispielsweise auch für Mobilfunkanbieter. Globale Marken wie „Orange“ oder „3“ agieren zwar in mehreren Ländern mit dem gleichen Logo und auch die Shops sehen weltweit sehr ähnlich aus. Die Unterschiede finden sich jedoch vor allem in der Kommunikations- und Produktpolitik. Die Fernseh- und Radiospots werden auf den regionalen Markt angepasst und auch die angebotenen Tarife unterscheiden sich teilweise in den Ländern erheblich voneinander.
Weltweit verkaufen, regional vernetzen
Gerade wenn es darum geht, die richtigen Dienstleister für bestimmte Leistungen wie etwa die Lohn- oder Gehaltsverrechnung oder einen Steuerberater zu finden, ist Regionalität Trumpf. Ein Berliner Unternehmen ist deshalb gut damit beraten, auch die Lohnabrechnung in Berlin durchführen zu lassen. Ein japanisches oder tunesisches Unternehmen würde höchstwahrscheinlich an den Vorschriften scheitern, die hierzulande bei diesem Thema zu beachten sind.
Die Globalisierung sorgt zwar einerseits dafür, dass das Kapital ins Ausland wandert, wenn Kunden ihr Geld beispielsweise bei einem amerikanischen Unternehmen wie Amazon und nicht bei einem deutschen Shop ausgeben. Die heimische Wirtschaft bleibt dabei jedoch nicht vollständig auf der Strecke.
Denn mittlerweile verkaufen auch viele deutsche Händler ihre Produkte über Amazon. Anders als der Großkonzern führen sie ihre Steuern auch in Deutschland ab und beauftragen regionale Geschäftspartner, um beispielsweise das Fulfillment oder den Kundenservice für sie zu übernehmen. So entsteht auch hierzulande ein Netzwerk von lokalen Playern, die gemeinsam global agieren.