Immobilienkäufer sollten nicht mehr zögern

Wer plant, sich ein Haus zu kaufen, der sollte jetzt noch zugreifen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wegen einer befürchteten Inflationsgefahr den Leitzins angehoben, sodass Kredite jeder Art höher verzinst werden als bisher. Bedingt dadurch steigen auch die Bauzinsen an.

Deutsche Wirtschaft erholt sich stetig

Nach der Finanzkrise hat sich die deutsche Wirtschaft mittlerweile wieder erholt, leistet aber noch nicht das Maximum. Doch die Konjunktur entwickelt sich und der Euro legt an Wert zu. All das wirkt sich auf die Inflation und damit auf den Leitzins aus. Im Vergleich zu bereits erreichten Bauzinsen ist der Stand zurzeit aber noch verhältnismäßig günstig. So liegt der Hypothekenzins im Bundesdurchschnitt bei 4,2 Prozent, was einer Steigerung von nur 0,1 Prozentpunkten entspricht. Betrachtet man die vergangenen 20 Jahre, dann lässt sich ein Schnitt von 6,04 Prozent errechnen, demnach liegen wir also immer noch weit unter dem Maximum.

Je kürzer die Zinssicherheit, desto günstiger der Kredit

Sollte der Kreditnehmer die Hälfte des Objektes mit seinem eigenen Geld bezahlen können, werden bei einer zehnjährigen Kreditspanne Bauzinsen von nur 3,82 Prozent aufgeschlagen. Je länger diese Kreditspanne ist, desto höher wird der Zins. Bei zwanzig Jahren sind es in dem Fall 4,37 Prozent im bundesweiten Durchschnitt.

Kredite sollten dennoch lieber über einen langen Zeitraum abgeschlossen werden, gerade wenn man sich in einem Zinstief befindet, raten Finanzexperten. Natürlich steht es dem Kreditnehmer offen, nach beispielsweise zehn Jahren seinen auf eigentlich zwanzig Jahre festgelegten Kredit durch die Einmalzahlung der ausstehenden Summe zu kündigen und kreditfrei zu leben. Aber auch eine spätere Kündigung ist selbstverständlich möglich.

Vergleichen und Geld sparen

Als potenzieller Immobilienkäufer sollte man deshalb alle infrage kommenden Angebote vergleichen. Teilweise ist bei einer Laufzeit von 15 Jahren ein ganzer Prozentpunkt Unterschied vorhanden. Das mag zwar nicht nach einer großen Ersparnis klingen, ist es aber tatsächlich doch: Bei einer Baufinanzierung von 200 000 Euro sind das über 15 Jahre beispielsweise ganze 3700 Euro bares Geld, das man einspart.

Um herauszufinden, was für die eigenen Bedürfnisse der richtige Kredit- und Zinsrahmen ist, kann man online Baugeldrechner zu Rate ziehen oder sich von unabhängigen Finanzexperten zum Thema Bauzinsen beraten lassen. Fest steht, dass zwar der Leitzins angezogen wurde, es aber in den nächsten Jahren voraussichtlich nie wieder so günstig sein wird wie heute, zu bauen oder eine Immobilie zu erwerben. Diese Möglichkeit sollte man jetzt, wenn man es sich leisten kann, nutzen. So spart man nicht nur Geld, sondern auch Nerven und ärgert sich nicht in fünf oder zehn Jahren über die verpasste Chance.

3 Gedanken zu „Immobilienkäufer sollten nicht mehr zögern“

  1. Trotz Leitzinsanhebungen, die ja eher für kurzfristige Zinsbindungen relevant sind, haben sich die Zinsen für längerfristige Kredite erniedrigt – nicht zuletzt wegen der Griechenland Problematik. Wichtiger ist es wohl, Kreditkonditionen zu vergleichen.

  2. Danke für den interessanten Artikel.

    Ich bin schon seit 2 Jahren am überlegen, ob und wann ich bauen soll. Dieser Artikel hat mir bei meinen Überlegungen immerhin schonmal weitergeholfen

  3. Ja, die Konditionen, die so angeboten werden sind wirklich sehr unterschiedlich.

    Ich hab mich vor einem halben Jahr entschieden jetzt endlich ein Haus zu bauen und ich glaube nicht, dass ich es bereuen werde.

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