Gastbeitrag der Sky Finanz AG
„Das Szenario deutete sich bereits an. Zuletzt sprach alles dafür. Finanzen-Weltweit.de berichtete. Jetzt ist es Fakt“, rekapituliert Carsten D. Eilers, Vorstand SKY FINANZ AG. Die Vereinigten Staaten verlieren erstmals ihr Top-Rating „AAA“ als einer der zuverlässigsten Schuldner der Welt und werden in Zukunft höhere Zinsen für das geliehene Kapital zahlen müssen. Analysten gehen davon aus, dass als Folge der Abwertung die USA etwa 100 Milliarden USD pro Jahr zusätzlich aufwenden müssen, um den Schuldendienst zu bedienen. Eine der 3 großen Rating-Agenturen, Standard & Poor’s (S&P), hatte am Freitag, 05.08.2011, nach Börsenschluss der New York Stock Exchange (NYSE) die Herabstufungsentscheidung auf AA+ ausgesprochen und begründet. Solange die Vereinigten Staaten ihre Schuldenproblematik nicht in den Griff bekommen, sei die Bestnote AAA für die Bonität sowie Kreditwürdigkeit der umlaufenden Staatsanleihen des Landes nicht länger angemessen. Überdies könnte auch das langfristige Rating innerhalb der kommenden 2 Jahre auf AA herabgestuft werden. Es geht um die Beurteilung der Rückzahlungswahrscheinlichkeit von Krediten (Anleihen) und um die Kreditwürdigkeit der USA im internationalen Zahlungsverkehr. Das aktuelle Rating 2011 für die USA:
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Die die 3 großen Rating-Agenturen, S&P, Moody’s und Fitch hatten bereits vor einigen Wochen eine mögliche Herabstufung der Bonitätsbestnote für die USA, insbesondere US-Staatsanleihen, kontrovers diskutiert. Moody’s macht bislang eine Herabstufung von einem tatsächlichen Zahlungsausfall der USA abhängig, gleichgültig von welcher Dauer, was eine Veränderungsprognose zur Beurteilung über die Pünktlichkeit künftiger Zahlungen fundamental rechtfertige. Fitch wird in einem Rating den ‚Ausblick negativ‘ geben“, sagte der Chef der Agentur für die Region Asien-Pazifik, Andrew Colquhoun, bereits zu Beginn der kontroversen Diskussion um die US-Schulden. Sollten die USA am 15.08.2011 oder in der Folgezeit den Zinsforderungen nicht nachkommen, werde Fitch eine eingeschränkte Insolvenz feststellen. S&P handelte jetzt, wahrscheinlich auch um eine Glaubwürdigkeitskrise in die Integrität der Rating-Agenturen abzuwenden.
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Egan-Jones, eine kleine US-Rating-Agentur, hatte bereits vor dem 02.08.2011, dem „Deal“ in Washington, den nach Angaben der beiden politischen Lager „in dieser Form keiner wollte“ und faktisch lediglich zu einer Vertagung der US-Schulden- und Haushaltsproblematik führte, die Bonität der USA auf AA+ herabgestuft, mit der Begründung, dass kein Fortschritt im Rahmen der andauernden Schuldendiskussion in Washington feststellbar ist. Egan-Jones ist der kleine amerikanische Ableger der großen 3 namhaften Rating-Agenturen und verteidigte standhaft die Entscheidung zur Herabstufung als erste amerikanische Rating-Agentur in einem Interview mit CNN. Die 1995 gegründete Firma ist bekannt für die Bewertung von Corporate Bonds (Anleihen von US-Unternehmen).
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Feri EuroRating Services AG mit Sitz in Bad Homburg, Deutschland, stufte als erste EU-Rating-Agentur die Bonität der USA auf AA herab mit der Begründung von unzureichenden Maßnahmen der US-Regierung in Bezug auf Haushaltskonsolidierung und der schwächeren Wachstumsaussichten. Feri EuroRating Services AG erstellt seit über als 20 Jahren Länderratings.
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Dagong Global Credit Rating Co. Ltd., eine der führenden chinesischen Rating-Agenturen, bewertet die Kreditfähigkeit der USA nur mit der Note A+ und hat zwischenzeitlich verlautbaren lassen, die Kreditwürdigkeit der USA noch weiter herabzusetzen. Zur Begründung wurde „keine bedeutende Politik zur Verringerung des Defizits“ angeführt, die allerdings politisch und nicht finanzwirtschaftlich akzentuiert ist. Xinhua, Chinas staatliche Nachrichtenagentur, forderte Kürzungen der „riesigen Militärausgaben sowie der aufgeblähten Sozialausgaben.“ Ferner wurde die Rolle des USD als Leitwährung in Frage gestellt.
„AA+ kam also für niemanden überraschend und wurde bereits vor der S&P-Entscheidung durch die Rating-Agentur Egan-Jones verfügt“, stellt Carsten D. Eilers fest. Die Stabilität der US-Währung ist in ernster Gefahr und steuert geradewegs auf eine Inflation zu. Die Lasten übersteigen die Wirtschaftsleistung der USA. Der Schuldenberg wächst weiter. US-Präsident Barack Obama unterzeichnete am 02.08.2011 den „Budget Control Act.“ Unmittelbar nach Inkrafttreten dieses Gesetzes musste die Regierung in Washington bereits 238 Mrd. Dollar an neuen Krediten aufnehmen, um handlungsfähig zu bleiben. Zugleich stieg die US-Staatsverschuldung damit auf 14,58 Billionen USD, wie aus Statistiken des Finanzministeriums in Washington hervorgeht. Eine Gipfelkonferenz der G-8 Staaten, die kurzfristig angesetzt werden soll, befindet sich in Vorbereitung.
„SKY FINANZ wird die Entwicklungen weiterhin verfolgen und aktuell hierüber berichten“, sagt Carsten D. Eilers, Chef von SKY FINANZ AG.